Heute – und im Rahmen dieses Artikels – möchte ich mit dir das dreijährige Bestehen von Herzblutdigital feiern. 🥳 Zum Geburtstag habe ich das Herzblutdigital Trikot erstellt.
Dieses Trikot ist mehr als ein Trikot, es hat eine Geschichte.
Es steht für drei Jahre Herzblutdigital und es „verwebt“ die Erfahrungen aus über 10 Jahren Radsport & Wettkampfsport mit Learnings, die mir auch im Business (und überhaupt im Leben) noch heute enorm weiterhelfen.
5 Learnings, die der Wettkampfsport fürs Leben mitgibt
Definitiv hat mich der Radsport geformt, geprägt und zu der gemacht, die ich heute bin. Und ganz sicher, fließt auch heute noch 100 % von all diesen Erlebnissen und Erfahrungen in #Herzblutdigital ein.
Darum teile ich heute mit dir: Meine fünf ganz persönlichen Learnings aus meiner Zeit als aktive Wettkampfsportlerin.
„Erfahren“, in über 14 Ländern und über 100.000 km auf Asphalt und zwei Reifen. All dies sind Learnings, die mir auch heute und tagtäglich dabei helfen, das Leben mit Mut, Energie, Fleiß und Hartnäckigkeit zu führen. Für dich gibt es also jetzt die Parallelen, die ich ziehe 🙂
1. „Gegenwind formt den Charakter“ – über Kontinuität
Ich hatte mal einen Freund, der zu mir sagte: Der Radsport wird dich öfters enttäuschen, als das er dich glücklich macht. Er hatte Recht.
Radsport ist wirklich hart! Vielleicht einer der härtesten Sportarten auf der Welt.
200 „Mann“ stehen an der Startlinie (mit Messer zwischen den Zähnen) und am Ende gewinnt nur einer. Sieg und Niederlage gehen Hand in Hand: Heute gewinnst du, morgen verlierst du.
Sicher ist: Du weißt nie, was auf dich wartet. Gestern lief es noch rund – heute findest du dich seit einer Stunde tief gebückt auf der Windkante wieder, wo du versuchst, auf dem Millimeter zwischen Beton und Grasnarbe zu überleben. Gleichzeitig kämpfst du mental und körperlich gegen deine massiven Krämpfe in den Oberschenkeln an. Warum tust du das? fragt dein Hirn genau jetzt. Aussteigen wäre zu einfach. Doch das wäre zu leicht…
Wichtig ist, selbst in solchen Momenten, nicht direkt aufzugeben und den Kopf oben zu halten, auch wenn du nicht Erster wirst. Es ist der mentale und körperliche Kampf, der jetzt gleichzeitig stattfindet. Ich denke dann: Jeder Tag im Rennsattel, macht mich stärker. Ich arbeite also kontinuierlich an meiner eigenen Performance, selbst wenn ich jetzt, in diesem Moment, nur schwitze, leide und mit leeren Händen nach Hause fahren werde. Zumindest habe ich mich selbst überwunden und einen kleinen Baustein gesetzt, der mir im nächsten Rennen weiterhilft.
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Learning fürs Leben & Business: Sonne und Regen wechseln sich ab – Heute bist du oben und morgen wieder ganz unten. Nichts ist von Dauer und um nach oben zu kommen, musst du auch mal die Zähne zusammenbeißen & am Ball bleiben…
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2. Demut, Umgang mit Misserfolg und Umgang mit Scheitern
Im Radsport liegt viel Qual, Schmerz und Durchhaltevermögen. Du trainierst bei Kälte, Wind und Wetter. Du trainierst bei 40 Grad im Schatten. Du trainierst deine körperliche und mentale Grenze, um sie Stück für Stück weiter nach hinten auszudehnen. Du lernst Grenzen kennen, von denen du nicht mal wusstest, das du sie hast.
Du wirst abgehängt. Permanent. Du musst damit klar kommen, abgehängt zu werden, zu stürzen oder kurz vor Zieleinlauf und nach über 20 km Alleinfahrt vom Feld einfach „überrollt“ zu werden.
All das lehrt dich Demut, Bescheidenheit und erhöht deine Frustrationsschwelle.
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Learning fürs Leben & Business: Der gute Umgang mit Frust und Scheitern ist eine der wertvollsten Eigenschaften, um glücklich zu leben. Fakt ist: Es wird immer miese Zeiten geben und jeder hat sein Päckchen zu tragen. Entscheidend ist doch, wie wir „Abgründe“ durchleben und wie wir es schaffen, auch aus schwierigen Situation mit „ein paar Schrammen und Narben“ hervorzugehen.
#PhönixAusDerAsche
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3. Fleiß, Disziplin und Hartnäckigkeit in der Sache
Im Radsport bekommst du nichts geschenkt! So viel ist sicher. Talent ist wichtig, doch es bringt dir nichts, talentiert zu sein, wenn du nicht fleißig bist und Disziplin an den Tag legst. Denn trotz Talent wirst du es dann schwer haben, dich durchzusetzen.
Ich hatte nie Talent. Mein unbändiger Wille, der einem hartnäckigen Trotz glich, erlaubte es mir, Platzierungen und Siege im Radsport einzufahren. Hinter jedem Erfolg lag nur eins: Mein Fleiß, meine Disziplin, Hartnäckigkeit und der Fokus auf mein wichtigstes Ziel: Am Wettkampftag schneller zu sein, als die anderen.
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Learning fürs Leben & Business: Aus meiner Perspektive erreichen wir viele Ziele nur, wenn uns unser unbändiger Wille antreibt und uns nicht eher ruhen lässt, bis wir ein Ziel „in den Händen halten“.
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4. „Du siegst nur, wenn Du siegen willst“ – über den Mut und die Willensstärke
Du brauchst Mut, um mit „199 Fehlerquellen um dich herum“ und auf 23 mm breiten Reifen, die mit Zugseilbremsen gebremst werden, mit durchschnittlich 42 km/h über den Asphalt zu brettern.
Du brauchst Mut, um all die Qualen des Rennens und all die Schmerzen eines Sturzes zu ertragen.
Du brauchst Mut, an den Start zu rollen, selbst wenn es seit morgens um 5 Uhr in Strömen regnet, es sechs Grad hat und du realisierst, dass du gleich 120 erbarmungslose Kilometer durch Westflandern fahren wirst.
Du brauchst Mut, um deine Gegner herauszufordern. Denn: Die beste Attacke setzt du in dem Moment, in dem auch du am meisten leidest.
Im Radsport siegt definitiv nicht immer der Schnellste oder Stärkste. Die mentalen Fähigkeiten, Taktik und Strategie spielen eine wichtige Rolle. Und der Mut, im richtigen Moment alles hineinzugeben.
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Learning fürs Leben & Business: Mut und Beherztheit sind starke Antreiber. Sie helfen uns, uns selbst zu überwinden und über uns hinauszuwachsen. Manchmal brauchen wir aber auch den Mut, nein zu sagen und mutig für uns einzustehen. Mut brauchen wir vor allem auch für unsere „Schwächen“.
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5. Teamgeist und Respekt vorm „Gegner“
Ein starkes Team, welches zu 100% hinter dir steht, verhilft dir zum Sieg. Wenn du allein auf weiter Flur stehst und dich im Feld niemand so recht mag, wird mit Sicherheit jedes Loch, welches du reißt, erbarmungslos zugefahren.
Gehe immer mit Respekt deinen Gegnern gegenüber an den Start und umgib dich mit einem starken Team: Nie konnte ich mehr leiden, als wenn es um den Einsatz fürs Team ging. Wenn ich wusste, meine Sprinterin ist stark genug, heute zu gewinnen, ging ich gerne all-in, weil sie das Ding dann abschoss. Da war klar: Heute, kommt niemand weg, ehe ich sterbe. Ich konnte mehr geben, als für mich selbst. 😉
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Learning fürs Leben & Business: Wenn du schnell gehen willst, geh allein. Wenn du weit gehen willst, geh gemeinsam.
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Danke an dich, lieber Radsport, für eine mega Zeit und alles, was du mir geschenkt hast.